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Was ist Stress und wie geht man damit um?

Psychologen sprechen von „Stresswahrnehmung“ und erkennen damit, dass Stress auf jeden von uns anders wirkt. Emotionale Sensibilität und Empathie sowie Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen spielen bei dieser Wahrnehmung eine wichtige Rolle....

Was ist Stress?

Psychologen sprechen von „Stresswahrnehmung“ und erkennen damit, dass Stress auf jeden von uns anders wirkt. Emotionale Sensibilität und Empathie sowie Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen spielen bei dieser Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Eine Situation erscheint uns stressig, wenn wir das Gefühl haben, auf eine von uns geforderte Aufgabe nicht angemessen reagieren zu können. Beispielsweise müssen wir eine Prüfung ablegen, glauben aber, dass wir nicht genügend Zeit zum Lernen hatten, dass das Thema zu kompliziert ist oder dass die Folgen eines Nichtbestehens zu schwerwiegend sind. Daher kann es sein, dass wir uns wegen dieser Prüfung gestresst fühlen.

Im Allgemeinen wird Stress als positiv oder negativ klassifiziert, ohne jedoch genaue Unterscheidungen zwischen den Typen vorzunehmen. Stress wird in Situationen als positiv „empfunden“, die wir zwar begrüßen, die aber auch eine gewisse Herausforderung mit sich bringen, wie etwa die Geburt eines neuen Babys, ein Umzug oder ein Jobwechsel. Im Allgemeinen nehmen wir diese Herausforderungen gerne an und der dadurch verursachte Stress wird daher als angenehm oder aufregend empfunden. Unser Gehirn baut neue neuronale Verbindungen auf, bleibt aktiv und elastisch. Wir fühlen uns angeregt.

Negativer Stress hingegen tritt in verschiedenen Formen auf. Emotionale Schocks wie der Tod eines geliebten Menschen, finanzielle Sorgen, Herausforderungen bei der Arbeit oder schwierige soziale Situationen sind alle mit negativem Stress verbunden. Dies kann, insbesondere wenn es wiederholt auftritt, zu Störungen wie Depressionen oder Angstzuständen führen. Während Depressionen mit Traurigkeit, Interessen- und Energieverlust einhergehen, äußern sich Ängste in Anspannung und Reizbarkeit.

Die Gesundheitskrise hat nachhaltige und erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung.

Einer aktuellen Studie zufolge zeigen 15 % der Franzosen Anzeichen einer Depression und 25 % Anzeichen einer Angststörung. Dies entspricht einem Anstieg von 5 % bzw. 12 % seit der Pandemie 2020.1 Mit der Zunahme des Stresses haben auch Schlafprobleme und Selbstmordgedanken deutlich zugenommen. Die Zahl der Verschreibungen psychotroper Medikamente wie Anxiolytika und Antidepressiva hat zugenommen. Von dieser Verschlechterung der psychischen Gesundheit sind vor allem Frauen, junge Erwachsene (35 Jahre und jünger) und Menschen mit Erkrankungen betroffen, die ihr Risiko, schwer zu erkranken, erhöhen.

Die Reaktion des Körpers auf Stress

Wenn wir uns gestresst fühlen, schüttet unser Körper zur Bewältigung schnell Cortisol aus. Cortisol ist ein Hormon, das an der Kampf-oder-Flucht-Reaktion beteiligt ist, die uns die Evolution hinterlassen hat. Genauer gesagt ermöglicht es dem Körper, schnell mehr Energie zu produzieren, sodass wir unmittelbar auf die Anforderungen einer Stresssituation reagieren können.

Dieser vorübergehende Anstieg des Cortisolspiegels schadet uns zwar nicht, doch eine längere und wiederholte Belastung kann langfristige Auswirkungen auf unsere körperliche und geistige Gesundheit haben. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die regelmäßige Präsenz von stressbedingtem Cortisol uns emotional instabiler, negativer und weniger widerstandsfähig gegenüber zukünftigen Stresssituationen machen kann.

Die Stressreaktion unseres Körpers durch Cortisol soll uns auf eine mögliche Infektion vorbereiten. Wenn dies jedoch häufig und wiederholt geschieht, führt diese Schutzreaktion zu einer verstärkten Entzündung, die wiederum den Ausbruch und/oder das Fortschreiten der Krankheit beschleunigt.

Die wiederholte Freisetzung von Cortisol als Reaktion auf Stress kann zu Bluthochdruck führen und dadurch das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen erhöhen. Cortisol fördert das Vorhandensein von freiem Zucker und Fett im Blut, was uns aus evolutionärer Sicht auf eine schnelle Kampf-oder-Flucht-Reaktion vorbereiten sollte. Werden diese zusätzlichen Energieressourcen jedoch nicht sofort genutzt, können sie den Cholesterinspiegel erhöhen und zu Blutzuckerspitzen führen.2

Auch gestresste Menschen zeigen Verhaltensweisen, die sie als beruhigend empfinden. Sie lassen sich von fett- und kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln („Comfort Foods“) verführen und konsumieren manchmal mehr Alkohol und Zigaretten. Dies führt dann zu gesundheitlichen Folgeproblemen wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Fettleber usw.

Und schließlich leidet sogar unsere Darmflora, wenn wir gestresst sind. Wissenschaftler bezeichnen dieses Phänomen als Darm-Hirn-Achse. Viele Menschen leiden unter Durchfall, wenn sie nervös oder gestresst sind. Darüber hinaus können sich pathogene Bakterien in unserem Darm leichter vermehren und entwickeln.

Wie können wir unsere Resilienz verbessern?

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Erwartung einer Stresssituation und das Gefühl positiver Motivation und Unterstützung uns dabei helfen können, unsere Stressreaktion zu regulieren und dadurch weniger Cortisol und andere Stresshormone zu produzieren. Um das richtige Gleichgewicht zu finden, das die positive Entwicklung von Körper und Geist fördert, können wir die Schätze der Natur nutzen. Pflanzenextrakte aus bestimmten adaptogenen Pflanzen (siehe „Inhaltsstofffokus“) wirken sich positiv auf unser Stressempfinden aus. Sie helfen uns, schwierige Situationen zu bewältigen und unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken. Darüber hinaus trägt die Unterstützung einer gesunden Darmflora mit Milchsäurebakterien dazu bei, unsere Abwehrkräfte in Stresssituationen insgesamt zu verbessern.


Léonie Élie – Doktor der Chemie von Le Stum Laboratories.

Public Health France, „Wie entwickelt sich die psychische Gesundheit der Franzosen während der Epidemie?“ 2021. 2Pulopulos et al. „Cortisolreaktion auf Stress“ Horm. Behav., 117, 2020. 3Duran-Pinedo et al. „Die Wirkung des Stresshormons Cortisol auf das […] orale Mikrobiom“ npj Biofilms Microbiomes, 4, 2018.

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